Olivenernte
Essensbuvett
Wildschweinfreunde
Not in our name, nicht in unserem Namen
So sah mein Teller +/- täglich 2x aus
Olivenernte
Mittagessen zubereiten
Frühstück zubereiten
Mit dem Regen kehrte das grün zurück. Es fühlt sich sehr nach Frühling an.
Auf den Tag genau habe ich Portugal nach 11 Wochen gestern verlassen. Die Reise klappte super. Ich war nur in einem Moment total überreizt in Lissabon, als ich mir Abendessen organisieren wollte. Ich landete in einem Einkaufszentrum und fand zuerst den Ausgang nicht mehr. Noch ein lustige Anektote, die aufzeigt wo ich herkomme. In Tamera gab es Trinkwasser, dass an mehreren Stellen abgefüllt werden konnte. Das war das, was ich vor allem getrunken habe. Ich ging in Lissbon in den Lidl, schnell rein und raus um Wasser zu kaufen. Als ich die Flasche öffnete merkte ich, dass es sprudelte. Oh ja, stimmt, es gibt ja Sprudelwasser, nicht was ich wollte, aber ok. Als ich den ersten Schluck nahm, merkte ich, dass es süss und zitronig ist. Ich habe mir Gazosa gekauft. Habe vergessen, dass es so etwas gibt.
Ich bin bei Sommertemperaturen abgereist. Gerne wäre ich noch ein paar
Tage geblieben bei diesen Temperaturen, aber ich spürte klar die Intension nach Hause zu gehen.
Die Heimfahrt nach Sachseln war so vertraut, als wäre ich nie weg gewesen. Die Weihnachtsdekoration und das Laub am Boden hat mich dann doch irritiert. Zu Hause merke ich aber, dass ich mich ein sehr anderes Leben gewohnt bin. Die Wohnung ist so sauber und es gibt viel Weiss (ich glaube in Tamera war nichts weiss- ausser vielleicht Papier), die Dusche hat einen starken Wasserstrahl und die Wege sind so kurz, zwischen Küche, Schlafen und Bad.
Ich habe noch erfahren, wie die Verbindung zwischen Israel/Palestina und Tamera angefangen hat. Das möchte ich noch mit euch teilen. Vor ca 20 Jahren gab es in Tamera ein Projekt, Nachrichten schauen mit offenem Herzen. Zu dieser Zeit war in dieser Region eine Eskalation des Konflikts. Daraufhin haben sie den ersten Pilgermarsch in dieser Region durchgeführt. Sie liefen durch Israel und dann mit Israelis durch Palestina. Seither hält dieses Engagement an.
Not in our name, dass habe ich im vorherigen Blog schon beschrieben. Aber eine wichtige Frage ist noch, was ist in unserem Namen. Ich finde, dies ist genau so wichtig zu betonen.
Dies ist mein letzter Eintrag hier.
Sei Umarmt, wenn du magst.
Genau heute vor 10 Wochen bin ich hier angekommen. Woow. Ich bin hier in ein anderes Leben eingetaucht. Vieles ist für mich normal geworden und wahrscheinlich erkenne ich deren Wert erst mit Abstand. 10 Wochen Leben in einer Gemeinschaft. Menschen, die mir total fremd waren und jetzt so vertraut sind. 10 Wochen Schlafen im Zelt. Eine tolle Erfahrung so nah an der Natur. Aber die Nächte werden kälter (sie waren immer schon kalt) und ich freue mich auf eine wärmere Schlafumgebung.
Gestern war der erste Tag hier, mit T-Shirt und lange Hose Wetter. Sonst war es die ganzen 10 Wochen entweder zu heiss oder zu kalt. Diese Woche ist Olivenernte, bisher wurden 700kg von Hand geerntet.
Wir feierten gestern den Global Grace Day. Tag der Gnade, der Vergebung. Tag gegen den Krieg und für den Frieden. Not in our name, nicht in unserem Namen. Wir haben unter anderem auch einen Tanz einstudiert. Der wird dann online zu sehen sein. Der Krieg im mittleren Osten ist hier noch täglich sehr Present. Es ist schön, die Menschen aus Israel und Palestina hier zusammen zu sehen. Das gibt mir Hoffnung. Einen Satz den ich von hier mitnehme: Die Natur gibt niemals auf.
Gesundheitlich habe ich mich recht gut erholt. Ich bin sehr ruhig, geerdet und verbunden unterwegs. Ich muss gar nichts mehr.
Da wo lange Zeit einfach trockene Erde war, sind jetzt saftige Wiesen. Für mich immer noch ein ungewohntes Bild.
Letzte Woche hatte ich viel Abschiedsschmerz, viel geweint.
Ich werde am Montag nach Lissabon reisen und am Dienstag Abend in der Schweiz ankommen.
Ich freue mich auf euch.
Herzliche Umarmung, wenn du magst.
Gefühlt, habe ich hier schon ewig nichts mehr geschrieben.
Der 3. Vollmond ist vorbei. Verrückt wie die Zeit vergeht. In 2 Wochen ist die Gästesaison 2023 hier in Tamera vorbei. Es starten diese Woche noch die letzten beiden Kurse. Gestern war seit ewig ein regenfreier Tag. Ein Engländer hat gestern gesagt, dass er in England noch nie so viel Regen erlebt hat. Ich glaub das heisst was. Dafür haben wir Gras und Blumen, Frühlingsstimmung im Herbst. Und für alle die meine Story vom letzten Jahr kennen. Ich habe heute die ersten beiden Ratten gesehen, seit ich hier bin. Die Wildschweine habe ich seit Tagen nicht mehr gesehen. Sehr ungewohnt.
Gesundheitlich habe ich einen massiven Rückschlag erlitten. Seit gut 10 Tagen bin ich massiv reduziert unterwegs. Ich bin extrem schnell Reizüberflutet. Ich arbeite momentan als Joker, ein netter Name dafür, was ich tue oder eher nicht tue. Das heisst, ich gehe in die Küche, dann und wenn ich Energie habe. Das anzunehmen war nicht einfach. Ich merke, wie Leistungsorientiert ich mich definiere. Es ist aber ein Geschenk, so viel Unterstützung zu bekommen und ich kann es in der Zwischenzeit gut annehmen. Die Gruppe ist so aufmerksam und unterstützend zu mir. Woow.
Israel- Palestina: Es stranden hier immer mehr Menschen. Gestern war Abreisetag eines Kurses der 1 Monat gedauert hat. In dieser Zeit ist der Krieg ausgebrochen. Einige bleiben jetzt und helfen hier zum Beispiel bei uns in der Küche mit.
Ich möchte mit euch eine für mich kraftvolle Aussage teilen, die hier im Zusammenhang mit Krieg immer wieder fällt. "Nicht in meinem Namen."
Dies ist mein vielleicht letzter Beitrag aus Tamera.
Ich bin am zurückschauen, ordnen, integrieren...
Ich freue mich auf zu Hause. Es zieht mich zurück, immer stärker. Nur die Reise selber macht mir Angst. Keine Ahnung wie mein angeschlagenes System auf die Aussenwelt mit all seinen Reizen reagiert.
Bis bald, liebe Umarmung.
Ich habe am Mittwoch geschrieben, es wäre Rund jetzt zu gehen. Das andere Gefühl, dass ich hatte war, dass hier etwas neues Anfängt. Dies ist aktuell im Vordergrund. Ich bin sehr ruhig unterwegs. Bin viel im Zelt für mich, im Vergleich zu vorher. Es ist kalt und da ist es im Schlafsack am schönsten. Ich habe es geschaft meine Wäsche in den paar Stunden mit grossem Aufwand an der Sonne zu trocknen. Gestern habe ich den ganzen Tag geschlafen.
Ich bin bewusst unterwegs, damit zu gehen, was ich gerade möchte (Altagsgestaltung), meine Wünsche, aber auch meine Grenzen auszusprechen.
Gestern Abend hatte ich das Gefühl, dass so viel Frieden in meinem Körper ist. Habe noch nie so etwas gefühlt. Kann es nicht besser beschreiben.
Die Philosophie von Tamera ist, so wie ich sie verstanden habe: Nicht mit Wut oder Aggression gegen ein bestehendes System zu kämpfen, sondern sich mit positiven Gefühlen dem gewünschten zuzuwenden. Natürlich ist es daneben auch wichtig, sich mit seinen negativen Gefühlen auseinander zu setzen.
Und da ist noch die Frage nach der Realität. Die Realität hier, mit einem einfachen und bewussten Leben. Oder die Realität von jemandem im Krieg. Oder die Realität von jemandem in der Schweiz. Jetzt gerade. Welche Realität ist die Richtige? Gibt es falsche Realitäten? Wie möchte ich meine Realität in Zukunft gestalten? Denn meine Realität ist, dass ich den Luxus habe, mich damit auseinander zu setzen und Dinge zu verändern.
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt." Ghandi
Herzliche Umarmung
Es ist jetzt 2.20 Uhr. Ich brauche hier sehr wenig Schlaf, wie schon beschrieben. Die Nächte können aber sehr lang sein.
Seit Mittwoch habe ich das Gefühl, das ganze wäre Rund wenn ich jetzt nach Hause gehen würde. Ich hatte sehr intensive Tage und jetzt nehme ich es grad bewusst sehr ruhig.
Es hat sicher etwas mit dem Wetterwechsel zu tun. Wir hatten ein paar Tage Sturm und diese Nacht ist es das erste Mal seit langem wieder richtig kalt. Ich trage meine Wollmütze im Schlafsack.
Ein weiterer Grund: Die letzten 2 Wochen sind über 10 Leute aus unserer Gruppe abgereist. Es gehen diese Woche noch 2 weitere. Abreise und Abschiedsenergie. Die 10 neuen in der Gruppe suchen ihren Platz. Ich merke ich bin beschränkt bereit, mich auf sie einzulassen. Die Stimmung in der Gruppe ist eher tief. Wir laufen alle seit Tagen mit den gleichen Kleidern rum, da an Kleider waschen und beziehungsweise trocknen bei diesem Wetter nicht zu denken ist. Schönes Wetter ist laut vorhersage nicht in Sicht. Die Arbeitsmoral nimmt ab. Die Leute erscheinen verspätet oder nicht zu ihren Schichten. Es hängt dann mehr an denen, die dann da sind. Gemeinschaft. Ich merke, ich mag auch nicht mehr so und trotzdem erscheine ich wegen meinem Pflichtgefühl und andere nicht hängen zu lassen.
Auf dem Zeltplatz sind wir aktuell nur noch zu 2. Einige Zelte wurden im Sturm zerstört. Ich denke, es kehren jetzt dann wieder ein paar wenige Menschen zurück heute. Die alternative ist der Massenschlag.
Ich habe das Gefühl, dass auch die Menschen von Tamera langsam etwas Müde sind von der Gästesaison. Was auch verständlich ist. Seit April ist ein ständiges kommen und gehen ohne Pausen. Wir hatten schon so viele Wechsel in unserem Betreuungsteam.
Ich gebe der Entscheidung früher abzureisen noch ein paar Tage und möchte mich darüber heute intensiv austauschen. Ich weiss, dass es einigen gleich geht.
Am Samstag haben wir ein Open Air mit offener Bühne. Darauf freue ich mich.
Am Montag machen wir alle Frauen zusammen einen Ausflug zum Steinkreis von Evora. Dies ist der älteste Steinkreis in Europa, teile davon sind 6000 Jahre alt. Darauf freue ich mich auch. Tamera hat auch einen Steinkreis, der ist aber nicht so alt, aber auch sehr Interessant.
Gestern habe ich einen Balettworkshop besucht. Das war lustig und anstrengend.
Damit schliesse ich jetzt. Liebe Umarmung in die Welt.
Ich sitze in unserem Gemeinschaftsraum. Es stürmt. Der Herbst ist eingezogen. Ich habe gestern mein Zelt versucht sturmfest zu machen. Im gegensatz zu anderen Zelten hat es die Nacht gut überstanden.
In einem Monat bin ich wieder zu Hause. Seit die Hälfte der Zeit um ist, habe ich das Gefühl es geht noch schneller.
Weil mehrere von euch nachgefratt haben, möchte ich genauer auf meine gesundheitliche Situation eingehen. Meine Nebennierenrinde produziert zu wenig Cortison. Wenn ich dies in Form von Medikamenten regelmässig einnehme, bin ich in der Regel Symptomfrei. Alle Versuche dieses abzusetzen sind gescheitert und seit etwas mehr alls einer Woche mache ich keine Experimente mehr. Weil ich jeweils Symptome hatte und die Dossierung kurzfristig erhöhen musste. Die ersten Symptome, die ich jeweils habe sind eine Art von Schwindel im Gehirn und die Filterfunktion des Gehirns steigt gefühlt aus. Das heisst alles was um mich ist, prasselt dann auf mich ein. Dies ist viel zu viel. Das heisst dann Rückzug und Ruhe.
Letzte Woche habe ich Menschen aus Israel und Palestina massiert. Ich habe dafür einen Raum bekommen. Als ich da war, habe ich realisiert, dass ich das erste Mal in einem Raum bin, wo nicht jederzeit jemand eintreten kann. Das hat mich so entspannt, aber auch überrascht, weil ich gar nicht wusste, dass dies ein Thema ist für mich.
Mein Englisch ist deutlich besser geworden. Ich spreche auch immer mehr unbewusst Englisch mit Menschen, mit denen ich viel Deutsch gesprochen habe. In emotional intensiven Gesprächen habe ich gemerkt, dass es auch hilfreich ist, wenn man sich nicht immer auf Anhieb versteht, beziehungsweise man gut schauen muss, dass man sich gut versteht. Das Gespräch ist dadurch viel langsamer und bedachter. Was ich positiv finde.
Wenn ich nicht weiss, was ich tun soll/ wie ich mich entscheiden soll, gehe ich dahin wo die Angst oder die grössere Herausforderung ist. Häufig in jedem Fall.
Hier wird auf den Inhalt von Träumen viel Wert gelegt. Jemand erzählt einen Traum und die in der Runde die möchten, teilen was ihnen dazu einfällt. Das nennt sich Traumforum. Ich habe da die letzte Woche das erste Mal teilgenommen und es war extrem spannend und lehrreich, was zu meinem Traum gesagt wurde.
Ich war vorhin gerade bei einem Konfliktgespräch mit dabei als neutrale Person. Das wird hier oft so gemacht, sehr spannende Erfahrung.
Meine Tage sind aktuell sehr voll. Ich bin am schauen, dass ich nicht zu viel verplane. Voll im Gegenteil als noch vor ein paar Wochen. Wenn es mir wichtig ist, mich mit jemanden aus der Gruppe zu unterhalten, mache ich meist was ab. Weil sonst geht es einfach unter....
Heute beschäftige ich mich von mir aus mit dem Thema Entschuldigen. Warum tue ich dies, wann, geht es um mich, um die andere Person, wann ist es einfach etwas automatisiertes? Sehr spannend. Ich habe mich am Sonntag bei einer Gruppe entschuldigt, was ich sehr für angebracht hielt. Ich habe einen Prozess angeleitet und da wurden Menschen verletzt. Ich habe gestern das Feedback bekommen, dass dies unnötig war. Ich war sehr irritiert. Heute habe ich eine Aufzeichnung angehört von einem Vortrag hier vom Samstag, in dem es genau darum ging. Spannend, was das Leben bringt. Ich war ausderhalb von Tamera am tanzen und war deshalb nicht live dabei, aber zum Glück wurde es aufgezeichnet.
Das sind ein paar Ausschnitte aus meinem Leben hier.
Liebe Umarmung, wenn du magst.
Ich habe das Bedürfnis schon wieder einen Eintrag zu schreiben. Die Halbzeit ist jetzt schon vorbei. Es ist so viel passiert und ich bin so gespannt, was noch passiert. Ich habe heute mit jemandem darüber diskutiert, wie lange wir uns gefühlt schon kennen. Die Wochen müsste man mindestens in Monate, wenn nicht fast Jahre eintauschen. Ich sitze wieder drinnen, da mir die Mittagshitze auch am Schatten zu viel ist.
Heute vor 2 Wochen war es mir so krass langweilig. Heute vor 1 Woche hatte ich das Gefühl richtig hier angekommen zu sein, das Gefühl von hier zu Hause zu sein.
Seit 5 Tagen überschlagen sich meine Prozesse und ich komme kaum zum integrieren. Ich war sehr beschäftigt mit mir selber und der Gruppe, die Tage flossen dahin. Gestern zum Beispiel wollte ich zum See, Fussweg 5 Minuten. Angekommen bin ich dort nie, da so viel schönes aus einem kurzen Gruppentreffen entstanden ist. Es einfach fliessen lassen.... Woow.
Heute Morgen ging ich zum Yoga und es war niemand da, der die Gruppe leitete. Ich sprang ganz spontan ohne Vorbereitung ein und überlegte mir vorzu, was ich mache. Ich setzte mir zum Ziel, das entspannt zu machen, was mir gut gelang. Und ab jetzt leite ich offiziell die Sonntagmorgenklasse in Tamera. Freue mich.
Gestern kam diese Nachricht von Krieg in Israel. Tamera ist schon viele Jahre sehr aktiv in der Friedensbewegung in Israel und Palestina. Wegen dieser Aktivität Leben hier Menschen von Israel und Palestina. In unserer Work and Study Gruppe sind 5 Personen aus Israel. 1 Person ist weitergereist, eine wollte nach Hause und ist jetzt wiedergekommen, da sie nicht Heimreisen kann. Das spezielle ist, dass ich in unserer Gruppe zu allen Menschen aus Israel eine enge Verbindung spüre. Darüber habe ich mich schon mehrfach gewundert und wir haben darüber gesprochen, dass ich sie besuchen könnte. Aus dieser Blase von nichts mitbekommen von der Aussenwelt, habe ich gestern das erste Mal News gelesen um zu verstehen. Plötzlich bin ich mit diesem Thema des Krieges für mich ganz Nahe konfrontiert. Ich merke aber auch, dass es für mich nicht nachvollziehbar ist, in so einer Situation zu sein. Aussagen wie, ich warten eigentlich nur auf die Nachricht von ersten Verletzten oder Toten, die ich kenne, habe ich jetzt schon mehrfach gehört. Was kann ich tun? Ich kann für die betroffenen Menschen da sein. Ich kann die kleinen Kriege, die ich führe auflösen und mich meinen Themen stellen. Und vielleicht kann ich andere dazu inspierieren dasselbe zu tun.
Herzliche Umarmung
Ich möchte meine Prozesse mit euch teilen und einen persönlichen Beitrag schreiben:
In meinem Leben ist Kontrolle ein Thema. Ich übe mich hier jeden Tag darin loszulassen, dem Leben zu vertrauen. Ein simples Beispiel aus meinem Altag hier: Wir haben einen Plan, wir wollen auf einer bestimmten Bank sitzen und sprechen. Diese Bank ist besetzt. Ich könnte mich darüber ärgern. Wir gingen stattdesen schwimmen. Als wir aus dem Wasser kamen, genau in diesem Moment stand die Person auf und die Bank war frei für uns. Das fühlte sich recht magisch an.
Wenn schwierige Gefühle auftauchen, trenne ich mich oft ab. Das abtrennen fühlt sich oft unangenehmer an, als das schwierige Gefühl an sich. Ich übe hier ganz fest in Verbindung zu bleiben, egal was kommt. Ich beobachte, wann ich mich abtrenne und was mir hilft mich wieder zu verbinde. Dabei hilft mir körperliche Berührung sehr gut, fast ganz personenunabhängig, habe ich herausgefunden.
Ich bin fest mit der Heilung meines Körpers beschäftigt. Ich habe gestern im Forum (Erklärung was das ist, siehe 1. Beitrag) einen kurzabriss der Krankheit erzählt, mit einem kurzen Abstecher zu den Operationen in der Kindheit. Der spannende Teil daran ist für mich, was andere Leute hörten, als sie mich sprechen hörten (Spiegeln). Was sie zum Beispiel als Schlüssel in der Geschichte sehen. Das ganze konnte ich aufzeichnen und kann es mir wieder anhören. Ich habe so viele hilfsangebote bekommen. Mein System, welches sich gewohnt ist, alles selber schaffen zu müssen, ist fast etwas überfordert. Aber es ist so wunderschön.
Es gibt hier einen Steinkreis mit 96 Steinen. Ich gehe oft zum Heilerstein. Den habe ich mir bewusst ausgesucht. Dazu kommen noch 2 Steine die ich per los bekommen habe. Letztes Jahr die Dankbarkeit, dieses Jahr die Erdung.
Ich übe mich ja zu sagen, wenn ich ja meine und nein zu sagen, wenn ich nein meine. Was auf den ersten Blick einfach scheint und auf den 2. Blick schwierig.
Ich beobachte fest meine Gedanken, meine Bewertungen und Urteile über Menschen, die Art etwas zu machen und zu leben. Ich habe gemerkt, dass in mir oft ein Gesellschaftsteil denkt, zum Beispiel das es ein Problem ist, wenn jemand xy tut. Wenn ich dies dann hinterfrage und merke, dass dies für mich unrichtig ist, kann ich es einfach loslassen. Wenn es für mich stimmt, etwas zum Beispiel zu verurteilen, kann ich es auch hinterfragen, aber es erledigt sich dann nicht innert Sekunden.
Liebe Umarmung, wenn du magst.
Es ist jetzt der 2. Vollmond hier in Portugal, den ich erlebe. Ich merke daran wie die Zeit vergeht. Ich bin jetzt schon einen Monat in Tamera. Es ist ganz ein komischer mix zwischen die Zeit vergeht so schnell und irgendwie doch langsam. Irgendwie eine paradoxe Zeitmaschiene hier. Ich habe nicht viel zu tun und doch sind die Tage schnell vorbei. Den Mond nehme ich hier besonders intensiv wahr. Ob er scheint, wie stark er scheint oder nicht scheint hat einen grossen Einfluss wenn ich nachts ohne Licht unterwegs bin, wie gut ich sehe. Mit dem Vollmond ist es richtig hell. Der Nachteil daran ist, dass die Milchstrasse und der Sternenhimmel weniger klar zu sehen ist.
Nachdem ich letzte Woche meine Winterjacke und Wollmütze ausgepackt und getragen habe, ist jetzt wieder Hochsommer. Es ist Nachmittag und ich bin drinnen, weil es mir draussen zu heiss ist und das passiert nicht so schnell. Zum Glück haben wir noch den See zum schwimmen und abkühlen.
Ich war in der Zwischenzeit 3 mal weg von Tamera. 2 Mal am Strand, 1 Mal davon mit 30 Leuten aus der Gruppe zum übernachten. Eine logistische Hochleitung mit allen Matten, Schlafsäcken, Sonnen- und Regenschutz, Essen und Trinken. Dieser Ausflug war eine sehr schöne Erfahrung. Einfach zusammen sein, schauen was ensteht. Wir haben gebadet, spaziert, ausgetauscht, gesungen, gekämpft, gespielt, gelacht, am Feuer gesessen und geschlafen... Ich war noch in einem Mantrasingkreis ausserhalb von Tamera. Das war auch unglaublich schön. Sonst bin ich immer da. In der kleinen inzwischen gut vertrauten Welt. Es gibt hier sehr viele Angebote von Workshops über Vorträge, Austauschkreise, Tanzen... und es ist immer wieder ein bewusstes entscheiden, wo nehme ich teil und wo nehme ich mir Raum für mich. Manchmal ist aber auch nichts los und teilweise halte ich die Stille hier nur schwer aus. Wobei dies die letzten Tage nicht mehr so Thema war. Das Leben ausserhalb von dieser Blase mit den vielen Reizen kann ich mir grad schwer vorstellen. Ich lese keine Nachrichten mehr und bekomme kaum etwas mit von der Aussenwelt. Ich habe hier alles was ich brauche. Ich bekomme 3 Mahlzeiten am Tag, habe einen Ort zum Schlafen, soziale Kontakte und verschiedenste Inputs.
Mir wird hier immer wieder bewusst, wie tief unsere gesellschaftlichen Prägungen sind und wie viele Programme in uns automatisch ablaufen. Dies wird hier sehr aktiv hinterfragt.
Gesundheitlich geht es mir nicht mehr so gut, wie beim letzen Eintrag. Aber hier mit den wenigen Reizen komme ich gut zurecht. Ich Schlafe deutlich mehr in der Zwischenzeit, aber immer noch weniger als in der Schweiz. Angekommen bin ich schon länger, aber seit kurzem fühlt es sich nach zu Hause an. Ein neuer Alltag hat sich eingestellt.
Wir sind als Gruppe gut zusammengewachsen. Gruppenkörper, wie sie es hier nennen. Nächste Woche verlassen uns aber einige aus der Gruppe und es kommen einige neue dazu. Am Freitag gibt es eine Abschiedsparty. Dann ist auch Halbzeit.
Unten stehend habe ich viele Fotos eingefügt um dir einen besseren Eindruck zu verschaffen. Andere Menschen sind bewusst nicht auf den Bildern zu sehen. Das haben wir untereinander abgemacht.
Auch diesen Beitrag habe ich einfach so dahin geschrieben.
Fühle dich herzlich umarmt, wenn du magst.
Essensbuffet
Ich am warten, bis es los geht an den Strand
Küche ohne Abwaschstation, an welcher ich viel Zeit verbringe
Morgenstimmung vor meinem Zelt
Rechts aussen mein Zelt und links mein Pilatesplatz
Küche (mein Arbeitsplatz) von hinten
Eines der vielen Kunstwerke, bitte beachte den Text
Einen Teich mit wunderschönen Seerosen
Meine Lieblingstiere hier, die Wildschweine
Steinkreis
Bank am See
Bild aus meinem Zelt
Zweitägiger Strandbesuch
Füsse an den Feuersteinen wärmen am Strand
Eine der vielen Hängematten
Die resten des Sees
Links Tamera, rechts Nachbarsland
Einen Teil von Tamera von oben
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